Was ist Resilienz?

Als Resilienz bezeichnet man die Fähigkeit zur Belastbarkeit und innerer Stärke. Gewissermaßen kann man auch vom „Immunsystem der Seele“ sprechen.

Ganz allgemein betrachtet ist Resilienz die Fähigkeit von Menschen auf wechselnde Lebenssituationen und Anforderungen in sich ändernden Situationen flexibel und angemessen zu reagieren und stressreiche, frustrierende, schwierige und belastende Situation ohne psychische Folgeschäden zu meistern.

Individuelle Unterschiede in der Resilienz können dann erklären, warum es bei manchen Menschen trotz vergleichbarer Belastung nicht zu Störungen/Krankheiten (Folgen) kommt.

Die Resilienz eines Menschen ist ein hochkomplexes Konstrukt und umfasst Potentiale wie Emotionssteuerung, Empathie, Impulskontrolle, Kausalanalyse, realistischer Optimismus, Selbstwirksamkeit, Zielorientierung, Netzwerkorientierung, Vermeidung der Opferrolle und Übernahme von Verantwortung.

Nach Meinung von ExpertInnen ist die Resilienz in einem gewissen Ausmaß durchaus erlernbar bzw. lässt sich die Resilienz auch noch bei Erwachsenen steigern, indem man unter anderem den Optimismus, die Lösungsorientierung und das Übernehmen von Verantwortung fördert.

Bei der Entstehung vieler psychischer Erkrankungen wie Depression, Angst oder Sucht spielen Stress, traumatische Ereignisse oder belastende Lebensumstände eine wesentliche Rolle. Leistungsgesellschaft und Digitalisierung lassen Menschen immer weniger zur Ruhe kommen, wobei die Debatte über Bornout zeigt, dass man wissen sollte, wie man Menschen stark machen kann.

Sieben Säulen der Resilienz

Der erste Faktor ist dabei der Optimismus, denn Betroffene müssen erkennen, dass Krisen, egal wie groß sie auch scheinen, in der Regel zeitlich begrenzt sind und zu lernen, dass auch aus einer Krise in der Zukunft noch etwas Positives entstehen kann. Resilienz Menschen setzen ihren Optimismus ganz gezielt um, um ihre eigenen Ressourcen effektiv und zielgenau einzusetzen.

Der zweite Resilienzfaktor ist die Akzeptanz der Krise, denn nur wenn die Krise erkannt und akzeptiert wird, kann sie auch angegangen werden. Dies ist eine Vorstufe zur Bewältigung der Krise, denn im

nächsten Schritt geht es darum, nach einer Lösung zu suchen, wobei die Lösungsorientierung von der persönlichen Einstellung und den Erwartungen an die Zukunft abhängt.

Selbststeuerung: Resilienz der Menschen richten ihre Aufmerksamkeit nicht nur auf andere Personen und Umstände, sondern in erster Linie auf sich selber, sehen sich nicht in einer Opferrolle, sondern setzen sich aktiv mit bestehenden Situation auseinander und versuchen, diese zu ihren Gunsten zu verändern. Dieser Schritt ist für Menschen mit gering ausgeprägtem Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen oft der schwierigste.

Als nächstes gilt es, die Verantwortung für das eigene Leben wieder zu übernehmen, wozu gehört, die Konsequenz für das eigene Tun zu übernehmen, wobei ein stabiles soziales Netzwerk sehr hilfreich ist.

Beziehung gestalten: Resilienz im Menschen besitzen in den meisten Fällen ein großes soziales Netzwerk, dass sie stets jemanden finden, der ihnen zuhört und ihnen dabei hilft, eine Lösung für ihre Probleme zu finden.

Nun gilt es abschließend, die Zukunft neu zu planen, was allerdings voraussetzt, dass man erkennt, dass Menschen immer eine Wahlmöglichkeit besitzen, wodurch die Zukunft entsprechend der eigenen Möglichkeiten geplant werden kann, denn so bleibt sie beherrschbar und Krisen können in Eigenverantwortung bewältigt werden.

Grundannahmen der Resilienzforschung

Widerstandsfähigkeit ist das Ergebnis von drei miteinander in Wechselwirkung stehenden Komponenten:

Engagement: Menschen bringen sich in das, was sie tun, stark ein, glauben an den Wert und die Bedeutung von dem, was sie tun, sind in viele Lebensbereiche involviert, haben ein umfassendes Zielbewusstsein und reflektieren sich selbst.

Kontrolle: Menschen handeln so, als ob sie die Ereignisse beeinflussen können. Sie erklären sich Ereignisse auch unter Berücksichtigung ihrer eigenen Verantwortlichkeit, glauben eigenständig effektiv handeln zu können, und haben eine optimistische Einstellung zu den Effekten ihres Handelns.

Herausforderung: Veränderungen im Leben werden als Norm und nicht als Ausnahme angenommen und als Stimulans für Wachstum verstanden. Diese Grundeinstellung führt dazu, dass Herausforderungen willkommen geheißen werden und dass sich diese Menschen durch Offenheit, Flexibilität und Ambiguitätstoleranz (Unsicherheits- oder Ungewissheitstoleranz) auszeichnen

Quelle: www.coatrain.de

Ambiguitätstoleranz (v. lat. ambiguitas „Zweideutigkeit“, „Doppelsinn“ und tolerare „erdulden“, „ertragen“), teilweise auch als Unsicherheits- oder Ungewissheitstoleranz bezeichnet, ist die Fähigkeit, mehrdeutige Situationen und widersprüchliche Handlungsweisen zu ertragen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ambiguitätstoleranz

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